Sarah: Die ersten flotten 10k des Jahres
Am Samstag war es so weit – für mich stand der erste Wettkampf des Jahres auf dem Programm. 10km sollten auf der Start- und Landebahn des BER Flughafens zurück gelegt werden.
Nach dem umfangreichen Training in den letzten Monaten sollte es natürlich eine persönliche Bestzeit werden und am liebsten natürlich deutlich schneller als die Alte (gute 54 Minuten, 2014). Ich nahm mir also 52 Minuten vor.
Ich muss zugeben: Irgendwie war ich wirklich nervös.
Ich hatte einen Trainingslauf über 6km im Renntempo (5:12min/km) absolviert und bin im Testlauf nicht nur zu schnell angelaufen, sondern auch fast gestorben. Auf den 6km hatte ich jedenfalls 2 Mal Seitenstechen und war am Ende wirklich total fertig.
Ich war also auf einen unfassbar anstrengenden, ja sogar schmerzhaften Wettkampf vorbereitet. „Das wird von Anfang bis Ende der blanke Horror“, dachte ich mir.
Entsprechend nervös war ich also, als ich mich zusammen mit Dani in die wartenden Starter einreihte. Pünktlich um 19:30 Uhr ging es für die 10km-Läufer los. Ich ließ mir erstmal Zeit, wollte den ersten Kilometer um Himmels Willen nicht schon wieder zu schnell laufen – so zwischen 5.30 und 5.40 min/km. Das klappte auch erstaunlich gut. Ab Kilometer 2 wollte ich dann Wettkampfgeschwindigkeit laufen und idealerweise auf den letzten beiden Kilometern nochmal Gas geben. Insgesamt hat alles ganz gut geklappt. Kilometer 3 und 9 waren mit 5:20 min und 5.17 min leider etwas zu langsam, dafür konnte ich den letzten Kilometer mit 4.34 min super schnell zurücklegen. Und das erstaunliche an der ganzen Sache: Der Lauf war – bis auf die letzten zwei Kilometer – wirklich recht angenehm! Wer hätte das gedacht? Ich kann einen Pace von 5.12 min/km ganz gut laufen! Ich bin immer noch total hin und weg von dieser Erkenntnis!
Die letzten 2 Kilometer waren, wie schon angedeutet, dafür die Hölle. Auf den letzten Metern vorm Ziel wäre ich wirklich am liebsten stehen geblieben. Meine Lunge, meine Beine, alles schmerzte. Ich atmete so geräuschvoll, dass sich andere Läufer vor mir nach mir umdrehten. Ungelogen!
Ich habe mich also gerade so ins Ziel geschleppt – und bin eine neue persönliche Bestzeit von 52:10 Minuten gelaufen. Jetzt bin ich natürlich stolz wie Bolle und greife mental natürlich schon die 50 Minuten Marke an (haha).
Dani: Mit Schnappatmung und im Tiefflug über die Startbahn
Auch für mich sollte am Samstag eine neue Bestzeit nach 3,5 Monaten Training rausspringen. Der erste Test im Januar ergab eine 50:34 und ich persönlich hatte mir eine Zeit unter 50 vorgenommen, zumal die Analyse zum Januarlauf kurz zusammengefasst wie folgt ausschaute: Es wird bei 10km nicht am Verpflegungsstand getrunken und ein Krampf wie im Januar wird nach dem ganzen Training sicherlich auch nicht auftreten. Das sollte umsetzbar sein. Doch kurz vor dem Rennen kam die Ansage vom Coach: Unter 49 geht, also hau rein! Das war ’ne Ansage, ich traute mir das eigentlich nicht zu, errechnete mir jedoch schnell die benötigte Pace dafür. Irgendwas zwischen 4:50 und 4:55 musste her oder halt am Ende einen ordentlichen Endspurt hinlegen. Oh je, im Januar war es ein einziger Kampf. Das wird weh tun. Also ging es mir ähnlich wie Sarah, doch ich war angestachelt und wollte mir beweisen, dass es geht.
Der Plan war mit der 50 Minuten Pacemakerin zu starten und dann schauen was geht, damit ich nicht zu schnell anfange und nachher auf den letzten Kilometern verrecke. Das fällt mir ganz schön schwer wenn erst einmal die Startnummer angepinnt ist. Sarah und ich ordneten uns also gemeinsam seitlich neben der Pacemakerin ein, so dass wir zumindest bis zum Start zusammen waren. Das ist zumindest bei Läufen zusammen mit dem Pre-Race-Selfie unser Ritual. Ein letzter Drücker, „lass es rocken“, „keep on pushing“ und vor allem „see you behind the finish line“ und dann ging es auch schon los.
Es ging vom Start schon ganz gut weg, jedoch kam die Pacemakerin mit ihrem Fähnchen am Rücken doch nicht so gut durch wie gehofft und nach 500m schaute ich mal kurz auf meine Uhr und da stand 5:30 als Pace. Oh je, so wird das mit den <49 nichts und ich entschied mich, dass ich den Pace auch alleine einordnen und halten kann. Also lief ich los und fand schnell meinen eigenen Rhythmus bei einer Pace von 4:40. Ja, richtig gelesen, viel zu schnell!!!! Die Selbstgespräche reichten von „Du bist bekloppt und mach mal langsamer“ bis hin zu „haha, chacka, das wird sowas von gerockt“. Bis Kilometer 4 lief es bombig und die Laune war gut. Was will man auch mehr: Auf der Startbahn Richtung Sonnenuntergang, genug Platz zum Laufen und mit konstanter Pace. Dann kam die Wende und es ging wieder zurück zum Start-/Zielbereich. Diese Gerade schon alleine zu sehen … puuuuh…. und dann kam die Verpflegungsstelle. Ganz ehrlich, warum pustet man Läufer mit einer Nebelmaschine an und dazu noch an einer Stelle, wo auf dem Boden die Kontrollmatte liegt und eine künstliche Verengung geschaffen wird, um dann auch noch direkt dahinter den Verpflegungsstand aufzubauen?! Das könnte man besser organisieren. Ok, also weiter und ab Kilometer 7 ging der befürchtete harte Kampf los: schwere Beine, Schnappatmung, kein Bock mehr und die inner Stimme die Pace zu halten. Die letzten 1,5 Kilometer waren endlos und der erste Blick im Ziel ging auf die gestoppte Zeit: 47:19 ….. YEEEEEEEAAAAAAH … I can’t believe it!!!
Ich wartete auf Sarah und dann freuten wir uns über das erfolgreiche Erreichen der Ziellinie. Die Zeiten wurden sofort ausgetauscht, freudig wie Teenies gekreischt und gefeiert. Und bei einem wohlverdienten Durstlöscher darf auch das obligatorische Selfie danach nicht fehlen. Die Saison 2016 ist damit offiziell gestartet!
Nächste Woche geht es dann erstmal ins Trainingslager nach Lanzarote. Wir werden berichten. Bis dahin: Keep on pushing! 🙂
Glückwunsch zu Euren Erfolgen. Klasse Leistung ! Und natürlich viel Spaß in den warmen Gefilden…
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Danke Dir, Jenne! Und beim nächsten Mal schaffst Du das mit den 4 Sekunden locker!
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Herzlichen Glückwunsch zu der Leistung!
Ich war auch am Samstag und finde den Lauf immer super, um schnelle Zeiten zu laufen.
Allein das Ambiente ist ein Super Boost für die Leistung 🙂
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Danke Phil, ist es bei Dir denn auch so gut gelaufen? Der Sonnenuntergang, der Weitblick und vor allem genug Platz zum Laufen sind wirklich top.
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